Blicke auf Lissabon durch viele Augen

Blicke auf Lissabon durch viele Augen Mit Lissabon und Portugal...ja, was verbinde ich damit? Was haben wir erlebt? Zuerst fallen mir das schöne Meer, die leckeren Pastel de Natas (Dessert in Portugal) und unsere Spaziergänge durch die Stadt ein. Die süßen, verwinkelten Gässchen, in denen man auf die knallgelbe Straßenbahn achten muss, die nur wenige Zentimeter vom Gehsteig an einem vorbeituckert, die zutraulichen Pfauen auf dem Kastell über Lissabon, die angenehme Atmosphäre und das maritime Klima, das mir durchaus taugte...lauter schöne Erinnerungen. Aber ein Tag sticht hervor: der Freitag. Wir durften etwas in kleinen Grüppchen für uns unternehmen. Also entschlossen meine Freunde und ich, uns zu viert auf zum Oceaneum zu machen, welches direkt am Meer neben dem ehemaligen Expo-Gelände liegt. Mit einem gigantischen Meeresaquarium in der Mitte und vier Biotopen darum angeordnet gibt es einiges zu bestaunen, unter anderem riesige Mondfische, verschiedene Hai- und Fischsorten. Von Riesenottern bis hin zu kleinen bunten Fischen war alles geboten. Davor waren wir noch in einem super Hamburger-Restaurant (Honorato). Die Sonne schien, es war warm und eine leichte Brise vom Meer verschaffte uns immer wieder eine willkommene Abkühlung. Reggae-Musik untermalte das ganze Szenario perfekt und das Essen war sowieso unvergleichlich. Mein Fazit: Lissabon? Auf jeden Fall gerne wieder!
Selina Thiel

Mein Lieblingstag in Lissabon? – keine Ahnung, welcher das war. Diese Stadt ist so vielseitig, dass man sie gar nicht ganz sehen kann, wenn man nur knapp eine Woche da ist. Man kann nur einen Teil dieser fremden, aber freundlichen anderen Welt erahnen, in der man sich plötzlich wiederfindet. Ich meine, allein die Stadt an sich ist schon so vielseitig wie die bunten Mosaike an den Hauswänden im alten Viertel Alfama, das unterhalb des alten Kastells liegt. Dort in den engen Gassen, in denen man das Leben der Lissaboner nicht besser kennenlernen kann, als wenn man unter ihrer Wäscheleine hindurch spaziert, während man aus einem der Fenster Fadomusik hört. Und hin und wieder erhaschte man einen wunderbaren Blick auf den Rio Tejo, an dessen Mündung Lissabon liegt. Vor allem gegen Abend gab das ein wunderbares Fotomotiv (,von denen ich unzählige gemacht habe) mit dem Abendlicht, das sich in den Kacheln und auf dem Fluss spiegelt, der von der leichten Seebrise kleine Wellen schlug. Das war die schönste Tageszeit in Lissabon und ich habe sie, wie die restliche Zeit, jeden Abend genossen.
Philipp Heinzel

Straßenschlachten oder ein Besuch im Kneipenviertel; Schon bei einem kurzen Gang durch die Fußgängerzone Lissabons zeigt sich, dass Portugiesen anscheinend die selbe Gabe haben, die sich auch bei Italienern, Griechen und überhaupt bei allen Bewohnern von touristisch hochfrequentierten Ländern feststellen lässt. Nämlich einen Touristen sofort als solchen zu erkennen. So ereignete es sich, dass drei meiner Freunde und ich (wir waren nachmittags fast immer in kleinen Gruppen unterwegs) eines Abends ins Visier der Lissaboner „Kneipen-Banditen“ gerieten. Wir hatten kaum einen Fuß in die Straße mit den Gastwirtschaften gesetzt, als schon ein großes Exemplar mittleren Alters auf uns zusteuerte. Noch bevor einer von uns ein Wort sagen konnte, hielt uns der Räuber seine Speisekarte unter die Nase und begann uns in gebrochenem, aber sehr selbstsicherem Englisch zu erklären, welche Sondervorteile wir bei ihm genießen könnten und dass sein Lokal das einzig Wahre sei: Ein Geheimtipp - so erzählte man sich. „I’ll make you a special price!“, sagte er und deutete hektisch auf irgendetwas Kleingedrucktes am Ende der Speisekarte, was – für ihn taktisch günstig – nur auf Portugiesisch abgedruckt war. Nachdem wir dem Wegelagerer endlich wortreich verständlich gemacht hatten, dass wir „only around looken“, schafften wir es tatsächlich unseren Weg fortzusetzen. Aber weit kamen wir nicht… Schon nach wenigen Sekunden wurden wir erneut Opfer der Banditen. Der erste hatte wohl von seinem Lokal aus unseren Kampf mit seinem Kollegen beobachtet und nun versteckt zwischen Gartenschirmen und Klappschildern auf uns gelauert. Doch noch bevor er ein Wort herausbringen konnte, erschien ein zweiter auf der Bildfläche, der sich uns sogleich als deutscher Tourist vorstellte und uns mit den Worten „Das ist Beste.“ seine Empfehlung für das nächstgelegene Restaurant aussprach. Bandit Nummer zwei, der bislang nur zugesehen hatte, schien zu bemerken, dass der „deutsche Tourist“ gerade versuchte, ihm die Beute vor der Nase wegzuschnappen, und konterte mit einem Happy Hour – Angebot. Inzwischen hatten wir das Lokal unserer Wünsche – eine Empfehlung unserer Lehrer – erreicht und nutzten die Gelegenheit, um uns mit einem schnellen „We’d like to go there.“ aus der Affäre zu ziehen. Der „deutsche Tourist“ kochte vor Wut: „Geht nicht da, das ist für Schwein!“ Wir gingen „da“ und bekamen hervorragendes Essen zu annehmbaren Preisen, ganz ohne Happy Hour oder special price. 
Nicolai Herzing

Am Freitag, dem letzten Tag der Lissabon-Fahrt, haben wir alle noch einmal einen freien Nachmittag bekommen. Einige aus unserer Gruppe sind mit der Fähre über den Tejo zum Stadtteil Almada gefahren, wo wir uns getrennt haben und sich eine Handvoll von uns zusammen mit Frau Schuhl und den Gugels auf den Weg zur Jesusstatue gemacht haben, die uns schon die letzten Tage als beliebtes Fotomotiv gedient hatte. Auf der 75 Meter hohen Plattform angekommen, wurden wir auch sogleich mit einem überwältigenden Anblick auf die Ponte de 25 Abril, den unglaublich blauen Tejo und natürlich auf die Stadt, in der wir so einige Kilometer zurückgelegt haben, belohnt. Durch die tolle Aussicht und das Wetter, welches nicht hätte besser sein können, vergaß jeder von uns die Zeit dort oben und es wurden selbstverständlich wieder zahlreiche Fotos gemacht. Nachdem wir uns endlich dazu aufraffen konnten, doch mal wieder runterzugehen, haben wir uns ein Eis und einen Galão (typisch portugiesischer Espresso mit Milch) im Café unter dem wachsamen Blick Jesu gegönnt und konnten somit ganz gemütlich unsere gelungene Studienfahrt ausklingen lassen.
Silke Folkendt

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