Warum Griechisch?
Der Philhellenismus (die „Begeisterung für die Griechen“) hat in Bayern eine lange Tradition. Man könnte etwa an die Bauten Ludwigs des Ersten denken: die Walhalla bei Regensburg, den Königsplatz und seine Gebäude in München, man könnte die bedeutenden Antikensammlungen in München und Würzburg erwähnen - und vielleicht auch die Tatsache, dass nach dem griechischen Freiheitskampf 1832 der bayerische Prinz Otto der erste König Griechenlands wurde... Im Jahr 1896 wurde in Fürth das damalige „Progymnasium“ zum vollausgebauten „Humanistischen Gymnasium“ erhoben (seit 1966 nach dem Wiederentdecker und ersten Ausgräber Trojas „Heinrich-Schliemann-Gymnasium“ genannt). Seit über hundert Jahren also kann man auch bei uns Griechisch lernen und den „Philhellenismus“ pflegen. Sind das nun aber nicht doch Dinge, die einer vergangenen, einer entschwundenen Epoche angehören? Dinge, die den Archäologen und den Altertumsforscher angehen? Sollte denn nicht Griechisch in unserer modernen Zeit, der Zeit von Informationstechnik und Multimedia, mit Recht als ausgestorben gelten wie einst die Dinosaurier? Oder anders gefragt: Mit welchem Recht bietet das Heinrich-Schliemann-Gymnasium, mit welchem Recht bieten auch heute noch viele andere Gymnasien das Griechische als dritte Fremdsprache an?
Eine Antwort darauf soll in sechs Schritten erfolgen:
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